WordPress ist schnell installiert und eingerichtet und heutzutage auch problemlos mit eindrucksvollen Designs und Inhalten versehen. Aber wie sieht es eigentlich mit der technischen Wartung von WordPress Sites aus? Müssen WP Sites gewartet werden? Braucht es die regelmäßigen Updates oder kann man sich den Aufwand sparen? Hier erfährst du, wieso eine professionelle Wartung von WordPress Websites absolut notwendig ist und worauf es ankommt.
Inhaltsverzeichnis:
Was bezeichnet man als „Wartung“ bei WordPress Websites?
Bei der Wartung von WP sprechen wir von der dauerhaft technischen Betreuung von Websites. Es geht darum die Site technisch lauffähig und sicher zu halten, unter Berücksichtigung aller Neuerungen im Core-System und auch unter Beachtung heutiger datenschutzrechtlicher Thematiken. Es geht also nicht um die Inhalte der Website, sondern um die Basis des Content Management Systems, so wie sie auf dem Server des Webhosters installiert ist. In der Regel kümmern sich entweder Website-BetreiberInnen oder aber WordPress-Profis um die Wartung.
Muss WordPress aktualisiert/gewartet werden?
Das kann kurz und knapp mit „Ja“ beantwortet werden. Eine WordPress Website muss aktualisiert und gewartet werden. Im Gegensatz zu früher, als noch reine HTML und PHP Websites die Vielzahl an Anwendungen im WWW dargestellt haben, sind es heute Content Management Systeme, die Websites in der Breite zur Verfügung stellen. Diese muss man sich wie kleine Betriebssysteme für Websites vorstellen. Und diese Betriebssysteme werden weiterentwickelt und benötigen daher Updates und technische Prüfung, um dauerhaft lauffähig zu sein und zu bleiben und um allen rechtlichen und sicherheitstechnischen Anforderungen zu entsprechen.
Das ist natürlich ein gewisser Aufwand. Aber diesen nicht zu betreiben verursacht in den meisten Fällen auf Dauer Probleme und Folgekosten, die schwer abschätzbar sind.
Was sollte alles gewartet werden bei WordPress?
Eine Wartung besteht zuallererst aus den Aktualisierungen für alle Bestandteile der Website. Dann wird, je nach Intensität und Know How, die Wartung noch erweitert. Typische Wartungs-Bestandteile bei WordPress sind:
- Updates
Die Aktualisierung der WordPress Haupt-Bestandteile Core, Themes und Plugins. Hier ist vor allem wichtig auch zu bezahlende Premium-Plugins oder -Themes zu aktivieren, um Updates zu erhalten. Auch das dauerhafte Prüfen, ob überhaupt noch Updates geliefert werden, ist nötig. Hier muss dann im Zweifelsfall für Ersatz gesorgt werden. - Security
Eine WordPress Website sollte nach der Erstellung immer securitytechnisch abgesichert werden (leider wird das häufig vergessen). Und über die Laufzeit der Website sollte immer wieder geprüft werden, ob die Security noch dem neuesten Stand entspricht oder ob sie nachgebessert werden sollte. - Website-Zustand
WordPress zeigt seit einiger Zeit eine Übersicht über den Website-Zustands. Je schlechter dieser ist, desto eher müssen Maßnahmen durchgeführt werden. - PHP Version
WordPress basiert auf der Web-Programmiersprache PHP und die ist ständig im Wandel. Regelmäßig kommen neue Versionen von PHP auf den Markt und Webhoster nehmen diese auf und entfernen alte Versionen. Hersteller von WP, Plugins und Themes müssen sich darauf einstellen und Kompatibilität für neuere Versionen von PHP bereitstellen. Veraltet die Software (das CMS), steigt das Risiko, dass bei der Abschaltung alter PHP Versionen, die Website den Dienst quittiert. Dann muss mit einem höheren Aufwand die Site wieder lauffähig gemacht werden. - Backup
Auch wenn der Hoster meist ein Backup macht, ist eine gute Backup-Strategie Bestandteil der Wartung von WordPress. 2-4 Wochen Backups aufzubewahren ist das Minimum und hilft dabei frühere Stände zurückzuspielen, wenn z.B. ein Hack die Site befallen hat. Für die Aktualisierung ist eine Sicherung nötig, um im Notfall auf eine frühere Version zurückgreifen zu können. - Datenschutz (Fonts, Cookies, etc.)
In den letzten Monaten war das Datenschutz-Thema „Google Fonts“ wichtig. Viele Website-Betreiber wurden abgemahnt, weil sie den Anforderungen der Datenschutzbehörden nicht entsprochen haben. Es kann also Sinn machen den Datenschutz als festen Bestandteil der Wartung zu sehen und regelmäßig die WordPress Website auf Datenschutz-Mängel hin zu untersuchen. Ein Profi hilft im Zweifelsfall dabei WordPress datenschutztechnisch abzusichern.
Es gibt noch weitere Punkte, die eine Wartung ergänzen können, wie der Blick auf bestimmte SEO-Parameter oder aber auch die Verfügbarkeitsprüfung der Website. Hier solltest du prüfen, welche Dinge besonders wichtig sind für deine Website.
Wie häufig sollte WordPress gewartet werden?
Bei wichtigen Websites (z.B. Websites von Unternehmen oder die, die Umsatz generieren) sollte mind. monatlich ein Wartungslauf durchgeführt werden. Bei weniger wichtigen Websites ist auch das 2-monatliche Warten von WordPress sinnvoll. Alle 3 Monate WP zu warten empfiehlt sich nur noch um eine gewisse Kompatibilität aufrechtzuerhalten, so dass die Site überhaupt dauerhaft lauffähig bleibt. In Bezug auf auftretende Sicherheitslücken sind 3 Monate aber schon recht lang und daher nur bedingt empfehlenswert. Längere Zeiträume zwischen Aktualisierungen und Sicherheitschecks stellen ein Risiko für jede WP Website dar.
Risiken, wenn man WordPress nicht aktualisiert/wartet
Es gibt Websites, die laufen ewig ohne gewartet zu werden. Nicht angefasst bleiben sie so, wie sie damals erstellt wurden. Dann schaltet der Hoster eine PHP Version ab und die Website ist tot. Genau das ist das Hauptproblem, wenn man eine WordPress Website nicht wartet: Man verliert auf Dauer schlichtweg die Kompatibilität. Das kann Monate dauern, bis man Probleme bekommt oder auch Jahre. Sicher ist nur, die Probleme werden irgendwann auftauchen. Klassische Folgen einer nicht aktualisierten und gewarteten WordPress Website sind:
- Sicherheitslücken
Keine Software ist perfekt! Und da WordPress als CMS mit der Möglichkeit Erweiterungen und Designs zu installieren ausgestattet ist, ist auch jede WP Website anders zusammengebaut. Je nach Zusammensetzung treten über die Laufzeit verschiedene Sicherheitslücken auf, einfach weil vielleicht zum Zeitpunkt der Entwicklung noch unsicher programmiert wurde oder aber, weil EntwicklerInnen Fehler eingebaut haben in ihre Software. Und so sind Sicherheitslücken in WordPress an der Tagesordnung. Diese Sicherheitslücken werden dann durch automatisierte Systeme ausgenutzt und gehackt. Das Ausspielen von Viren auf der Website für Besucher und der Versand von SPAM von der eigenen E-Mail-Adresse sind typische Folgen. - Inkompatibilität
Wie bereits mehrfach erwähnt entwickeln sich die WordPress Software und die Server des Hosters über die Zeit weiter. Damit beides konfliktfrei zusammenspielen kann, müssen beide Seiten auf dem neuesten Stand gehalten werden. Die ständige Aktualisierung aller Bestandteile und Prüfung auf nicht mehr weiterentwickelte Plugins oder Themes ist daher essentiell. - Abmahngefahr
Auch das Thema Datenschutz ist ständig in Bewegung. Was heute noch erlaubt ist, kann morgen reguliert oder verboten werden. Daher sollte regelmäßig mit geschultem Blick geprüft werden, ob eine WordPress Website noch den datenschutzrechtlichen Ansprüchen genügt. Ansonsten droht eine gewisse Abmahngefahr von Seiten der Behörden oder von klassischen Abmahn-Anwälten. - Schlechter Eindruck bei Besuchern
Eine Website, die nicht mehr richtig funktioniert, weil sie technisch veraltet ist, sorgt für keinen guten Eindruck bei den Besuchern. Kaputte Seiten, Sicherheitslücken, Performance-Probleme, Inkompatibilität zu neuen mobilen Endgeräten etc. geben kein gutes Bild nach Außen ab. - …
WordPress Wartung vom Profi, wenn man es selber nicht hinbekommt
Die Wartung von WP Websites ist also nötig und leider auch nicht ohne Aufwand zu betreiben. Automatische Aktualisierung von WordPress ist möglich, aber nicht unbedingt zu empfehlen. Du solltest dich also genau mit dem Thema beschäftigen und das nötige Know How aufbauen, das Website-Betreiber heutzutage brauchen. Alternativ sprichst du mit professionellen WordPress Entwicklern, die dir genau diese Wartung-Tätigkeit abnehmen und den Rücken freihalten für die eigentlich schöne Arbeit an Websites: Das Erstellung und Bereitstellung toller Inhalte für die Besucher deiner Website.
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Hüseyin
Lieber René,
danke für deinen ausführlichen und hilfreichen Beitrag zur Wartung von WorPress-Webseiten. Ich begrüße es sehr, dass du auch die Risiken genannt hast, die bestehen, wenn man seine Seite nicht wartet. Super Artikel! 🙂
Liebe Grüße
Hüseyin
Moritz
Hallo René,
von automatischen Updates kann ich auch nur abraten. Leider ist das ja inzwischen durch die Standard-Einstellung vorgegeben, verursacht aber oft Probleme.
Daher deaktiviere ich diese Einstellung immer bei neuen Projekten.
Liebe Grüße
Moritz
Rene
Hallo Namensvetter,
danke für deinen Artikel. Automatische Updates würde ich auch nicht empfehlen. Ein Ansatz von mir ist das Plugin: https://wp-news.de/plugins/rememberall/ . Es sendet täglich der Administratoren-E-Mail-Adresse eine Mail, sobald ein Update verfügbar ist.
Grüße aus Berlin